Call of Duty WW2: Ist der neue Spielansatz auch für den E-Sport geeignet?

E-Sport und Call of Duty WW2. Passt das zusammen? Sledgehammer Games arbeitet zusammen mit der COD World League und Profispielern an einem entsprechenden Konzept. Bilderquelle: Activision
E-Sport und Call of Duty WW2. Passt das zusammen? Sledgehammer Games arbeitet zusammen mit der COD World League und Profispielern an einem entsprechenden Konzept. Bilderquelle: Activision

16.01.2018 um 18:43 Uhr Call of Duty gilt als eine der erfolgreichsten Spiele-Serien im Shooter-Genre überhaupt. Im November 2017 erschien die neueste Version des Spiels, Call of Duty WW2, bei der die Serie zurück zu ihren eigenen Wurzeln ins Weltkriegsszenario eintaucht. Doch was macht den Titel so besonders, und wird Call of Duty WW2 wettbewerbsfähig für die E-Sport-Branche sein?

Viele Szenarien hatte Call of Duty bereits aufgegriffen. Von den Dschungeln Vietnams über die modernen Häuserkämpfe im Mittleren Osten zu den Weiten Russlands: die Spiele boten immer eine reichhaltige Abwechslung des Ambientes. Die ersten CoD-Teile befassten sich jedoch mit dem Setting des 2. Weltkriegs und genau hier wollte der Publisher Activision auch wieder hin. Diesmal war es das Ziel, eine Story zu erzählen, die nahe an den realen Ereignissen angelegt sein sollte. Dafür reisten die Entwickler sogar zu Schauplätzen in Europa, um die Spielewelt so authentisch wie möglich nachstellen zu können.

Genau das stand jedoch im Konflikt mit dem typischen symmetrischen Design. Call of Duty kann praktisch als Erfinder der Lanes bezeichnet werden, bei denen Spieler auf vorgegebenen Pfaden gezwungen sind, direkt aufeinanderzuprallen - was wiederum einen schnellen Spielstil und sehr viel intensive Action zur Folge hatte. Genau das änderte sich beim neuesten Titel, die Spielewelt wurde etwas mehr geöffnet und das Spielerlebnis dadurch mehr asymmetrisch gestaltet. Dies kam einer regelrechten Revolution des Spieledesigns gleich, da man sich hier praktisch an Battlefield annäherte.

Kritiker sahen darin sogar eine Kopie zu Battlefield 1, was jedoch eine reine Annahme blieb, da die Entwicklung von Call of Duty WW 2 schon ins Jahr 2014 zurückging, Battlefield 1 jedoch erst 2016 angekündigt wurde. Der dynamischere Spielablauf wird durch Multiplayer-Maps mit bis zu 40 Spielern unterstützt, die im sogenannten WAR-Modus gegeneinander antreten können. Genau hier ist die Grundlage für das E-Sport-Potenzial gelegt worden. Genau das soll auch ausgeschöpft werden, obwohl Call of Duty selber nie ein großer E-Sport-Titel gewesen ist.

Es fehlte bislang schlichtweg an der Nachfrage nach dem Spiel, denn ähnlich wie im traditionellen Sport, ist auch hier die kommerzielle Seite notwendig für den Erfolg eines Spiels in der Branche - dazu zählt auch der Einsatz der Fans. Dies ist mitunter der Fall bei Online-Wetten, bei denen man auf seine Teams setzten kann und dadurch eine persönliche Verbindung zum Sport aufbaut. Call of Duty WW2 will genau das erreichen und Nutzer für das Spiel begeistern. Schon im Verlauf des Jahres 2018 wird die Call of Duty World League (CWL) den neuen Titel für den E-Sport nutzen. Hierfür hat das CWL-Team zusammen mit den Entwicklern von Sledgehammer Games und Profispielern ein Konzept

entworfen, welches wettbewerbsfähige Regeln aufstellt.

Nicht unüblich für große Shooter werden gewisse Waffen, Funktionen und Möglichkeiten für den Wettbewerb beschränkt oder deaktiviert. So fällt die brennbare Munition weg, mit der man Gegner über einen periodischen Zeitraum ausschalten kann. Auch der Geschützturm, mit dem man einen gewaltigen Vorteil über seine Gegner erhält, fällt weg und die Einstellungen zu jedem Match werden ebenfalls vorgegeben sein. So werden Matches ein Zeitlimit von 5 Minuten haben und ein Scorelimit von 250. CoD WW2 möchte hier an das schnelle Spielerlebnis von Counter Strike anknüpfen - doch ob dies am Ende von Erfolg gekrönt sein wird, muss sich noch herausstellen.


Frank Moers ist ein alter Hase in Sachen News. Er hat fast ein Jahrzehnt für den Internetauftritt der Spielezeitschrift "PC Games" Neuigkeiten aus der Welt der Spiele und Kinofilme unter die Leute gebracht. Er ist seit seinem zwölften Lebensjahr der Spielewelt verfallen. Aktuell widmet er sich am liebsten diversen Actionspielen - insbesondere Ego-Shootern. Zu seinen eigenen Plattformen gehören das Neo Geo, die PlayStation 4, die Xbox One und der PC.


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